HeartChoir aus Wetter will beim WDR ganz oben singen

HeartChoir aus Wetter will beim WDR ganz oben singen

Wetter..  Es sind gerade einmal zwei Minuten, die über den Einzug ins Finale entscheiden. Zwei Minuten, in denen der HeartChoir alles geben will. Am Freitag, 9. Dezember, steht der Chor im Halbfinale des WDR-Wettbewerbs „Der beste Chor im Westen“. „Und wir sind gut vorbereitet“, sagt Julia Barbig, die als Chorleiterin „ihre“ Sängerinnen und Sänger auf die nächste große Aufgabe im wahren Wortsinn einstimmt.

„Wir freuen uns tierisch“, sagt Julia Barbig, und man hört selbst am Telefon heraus, dass die Vorfreude nicht nur die Sänger schon ganz hibbelig macht. Auch die Chorleiterin ist hinter der gelassenen Fassade gespannt. Denn was die Wetteraner am 9. Dezember in Köln erwartet, wissen sie nur vage. „Wir kennen die anderen Chöre nicht“, sagt Barbig. Natürlich haben sie sich auf Youtube Videos angeschaut, doch wie die Konkurrenz auf der Bühne agiert, wie sie das Publikum mitnimmt, das wissen sie nicht. Aber darauf kommt es an. „Welcher Chor reißt die Zuschauer von den Sitzen? Welcher kann mit tollen Stimmen, originellen Arrangements und einer super Performance punkten? Wer sorgt für Gänsehaut im Studio und bei den Zuschauern zu Hause?“, fragt der WDR bei seiner Suche nach den Besten im Westen.

Den Regionalentscheid hat der HeartChoir locker für sich entschieden. Im Halbfinale wird es aber schon schwieriger, denn nun gibt es eine Vorgabe. Zwei Minuten Zeit gibt es für die Performance, mindestens ein Solo muss darin vorkommen. Das Schwierigste war, sich für ein Lied zu entscheiden, erzählt Julia Barbig. Doch da haben die Wetteraner professionelle Hilfe bekommen. Olli P.; Schauspieler, Sänger und Moderator, war dem HeartChoir nach dem Vorentscheid als Coach an die Seite gestellt worden. „Olli hat uns geholfen, einen Song zu finden“, sagt Julia Barbig. Schließlich gehe es in dieser Runde darum, das Publikum an den Bildschirmen zu überzeugen. „Es musste also etwas Bekanntes sein, aber auch nicht zu abgedroschen“, sagt Barbig. Was Oliver Petszokat gemeinsam mit dem Chor einstudiert hat, wird nicht verraten. Und auch die gemeinsame Probe im Café Bonheur war geheim. „Szenen davon sind aber beim Halbfinale zu sehen“, verspricht Julia Barbig.

Der Vorentscheid wird am Freitag, 2. Dezember, ab 21 Uhr im WDR-Fernsehen ausgestrahlt. Zu sehen sind dann im Publikum auch einige HeartChoir-Fans, die für „ihren Chor“ Stimmung machen. Viel wichtiger sind aber die Menschen an den Bildschirmen, die während des Halbfinales am 9. Dezember für den Chor abstimmen und ihn so ins Finale bringen können. Die meisten Fans wollen diesen Abend aber nicht allein auf der Couch verbringen, das Kartenkontingent für Köln war aber begrenzt. „Also haben wir ein Public Viewing in der Lichtburg organisiert“, sagt Julia Barbig. Ab 19.30 Uhr geht es bei freiem Eintritt an der Kaiserstraße los, um 20.15 Uhr wird dann die Live-Übertragung aus den WDR-Studios gezeigt. „Und dann hoffen wir, dass möglichst viele für uns stimmen“, sagt Julia Barbig.

Spaß steht im Vordergrund

Vier intensive Proben hat die Chorleiterin für die Vorbereitung angesetzt. Das klingt nach wenig, doch geht es ja bei den Terminen immer nur um das eine Lied. „Ich will, dass wir sehr akkurat die Töne treffen“, sagt Barbig und hört bei den Sängerinnen und Sängern ganz genau hin. Zu clean und steif darf es aber auch nicht werden. Doch da ist Julia Barbig ganz gelassen. „Die Aufregung wird schon dafür sorgen, dass es nicht zu glatt wird.“ Und dann ist da ja auch noch das Publikum, das in den Proben fehlt. „Sobald da Menschen sitzen, die wir begeistern wollen, kommt die Dynamik von ganz allein.“

Wenn es am Freitag mit dem Bus Richtung Auftritt geht, wird Julia Barbig einen Chor im Schlepptau haben, dessen Sänger hibbelig wie die Kinder sind. „Das hört nicht auf“, sagt Barbig. „Auch wenn man schon häufiger große Auftritte hatte.“ Das Zuviel an Aufregung wird hinter der Bühne weggeatmet. Und der Rest gehört dazu, ob es dann zum Sieg reicht oder nicht. „Natürlich wollen wir gewinnen, aber in erster Linie machen wir es, weil wir Spaß daran haben.“

Quelle: Susanne Schlenga | DerWesten.de